29. Mai 2016

ZOOM! Und Graufilter …

Mein letzter Urlaub auf meiner Insel hat mir ja einige interessante fotografische Erkenntnisse beschert. Und er hat drei Dinge auf meiner “Wunschliste” für das Foto-Equipment platziert. Zwei davon kann ich jetzt streichen. Der Clou: es war nicht mal ansatzweise so teuer, wie gedacht – aber man muss Abstriche inkaufnehmen (<- das wird wirklich so geschrieben).

TAMRON AF70

Bei diversen Elektronikfachgeschäften, in denen ich mehrmals pro Woche pro Monat herumlungere, hatte ich für das F-Bajonett der Nikon Kameras ein Zoomobjektiv gesehen, das vor allem durch seinen Preis auffiel. Ab ca. 350,- EUR aufwärts für eine 300er Brennweite muss man eigentlich mindestens rechnen. Bei diesem Objektiv nicht. Der ausgewiesene Preis lag bei gerademal 90,- EUR. Heruntergesetzt und mit Abstand das günstigste Objektiv. Das hat mich neugierig gemacht.

Zu Hause habe ich dann recherchiert. Das Tamron AF70 hat einige Nachteile, die den Preis senken, die man aber – je nachdem, was man mit dem Objektiv anstellen möchte – verschmerzen kann. Das Objektiv hat keinen Bildstabilisator, einen langsamen Autofokus und ist nicht so lichtstark wie andere Objektive. Aber es hat eine 300er Brennweite (entspricht in etwa einem 30fach optischen Zoom einer Kompaktkamera), was für den Haus und Urlaubsgebrauch genau das ist, was ich gesucht habe.

Tamron

Was bedeuten die Abstriche für den Gebrauch? Wer ein Zoom Objektiv sucht, um Sportfotografien zu machen oder irgendetwas, bei dem es auf einen schnellen, präzisen Autofokus ankommt, wird mit dem Tamron nicht zufrieden sein. Das Objektiv wirkt ein wenig “mechanisch” verglichen mit dem NIKKOR 105, das mein Standardobjektiv ist. Das läuft butterweich und fokussiert sauschnell. Beim TAMRON kann man den Autofocus sehr deutlich hören – für Filmaufnahmen, bei denen der Ton wichtig ist, wirklich nicht brauchbar. Für Landschafts- und Naturfotos mit guten Lichtverhältnissen und für solche Fotografen, die manuell ein Objekt fokussieren, ist das Objektiv aber eine ganz gute Wahl. Sage ich jetzt einfach mal so, denn so wirklich werde ich das wissen, wenn ich das nächste Mal auf Amrum bin und dort bei schönen, etliche Male geknipsten Motiven eine gute Vergleichsmöglichkeit habe.

Erste Versuche mal eben zum testen sind auf jeden Fall vielversprechend. Diese Blüte etwa habe ich mal eben so aus knapp 20 Metern Entfernung ohne viel Aufwand so ablichten können:

Testbild

Was ich generell in vielen Foren und Bewertungsportalen nicht teilen konnte, sind viele arrogante Meinungen oftmals selbsternannter Profis. Tamron oder Sigma – beides Hersteller alternativer Objektive und von Kamerazubehör – sei generell Mist und die Fotos, die man mit diesem Equipment macht, generell schlecht. Diese Auffassung zeigt sich in noch viel stärkerem Maße bei meinem nächsten Schnäppchen.

Graufilter von Elfenstall

Einen Graufilter in verschiedenen Varianten habe ich auf Amrum schmerzlich vermisst. Ich bin dorthin gefahren, hatte mal von diesen Filtern gelesen, aber keine Ahnung davon gehabt, wofür ich diese Filter brauchen könnte. Aber die Erkenntnis folgte schnell. Denn nur mit einem Graufilter lassen sich die ersehnten Fotos mit Bewegungsverläufen machen. Eben auch bei Tageslicht. Prinzipiell kann man Filter kaufen, die sich auf das Objektiv schrauben lassen. Oder man nimmt eine Steckvorrichtung in die kleine Plastikscheiben vor das Objektiv gesetzt werden. Die runden Filter haben den Nachteil, dass man sie für jede Objektivgröße braucht, es sei denn man beschränkt sich bei solchen Fotos auf ein Objektiv. Und sie sind aus Glas, man verliert sie leicht (wer meinen Filter im Kniepsand gefunden hat, kann sich bei mir melden) oder sie zerbrechen.  Die quadratischen Filter kann man mit Adaptern an nahezu jedem Objektiv anbringen. Der Nachteil: das ist Plastik und die Scheiben können leicht zerkratzen. Und auch hier gibt es eben das günstige Spielzeug oder das höherwertige Produkt von einem namhaften französischen Traditionshersteller. Der Preisunterschied liegt beim zehnfachen.

Graufilter

Ich habe mich als Anfänger für die günstige Variante entschieden. Ich behaupte aber auch, dass der niedrigere Preis keine Auswirkungen auf die Qualität des Fotos haben dürfte. Denn was ich bisher gesehen habe lässt mich schlussfolgern, dass die Qualität sich auf die Verarbeitung des Materials bezieht – der Kamera und dem Objektiv ist es aber letztendlich egal, wie der Filter befestigt ist. Zumal die Filterscheiben selbst bei beiden System identisch ist. Aber auch hier habe ich die Erfahrung gemacht, dass man belächelt wird, wenn man zum “Spielzeug” statt zum Profiwerkzeug greift.

Zu diesem Spielzeug gehören nicht nur Graufilter, sondern auch verschiedene Verlaufsfilter. Passende Fotos wird erst in einigen Wochen geben. Es gibt zum einen nicht so viele Motive, auf die ich diese Filter hier in der näheren Umgebung anwenden kann (evtl. der Wasserfall an der Agger hier in der Nähe) – außerdem warte ich darauf, dass die Tage kürzer werden und die “Blaue Stunde” nicht dann ist, wenn ein alter Mann wie ich schon längst im Bettchen liegt Winking smile. Ich werde natürlich weiter berichten.

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