Der Schriftsteller Jens Petersen hat in dem Vorstellungsvideo zum Wettbewerb um den Bachmannpreis im Jahr 2009 erzählt, dass es ein geistiges Refugium braucht, um schreiben zu können. Er fährt dazu an einen ganz bestimmten Ort und findet dort die Ruhe, die zum Schreiben notwendig ist. Es muss ein Ort sein, an dem etwas "vorgebahnt" ist. Ich finde die Kombination Refugium und "vorgebahnt" sehr interessant. Kein plumpes lyrisches Bild, sondern etwas, das ganz nahe an der Wahrnehmung der Wirklichkeit ist. Eine Welt da draußen, die wie ein Spiegelbild einer inneren Idylle ist. Idylle ist das am ehesten passende Synonym für Refugium.
Refugium
Entkommen aus einer Parabel
entlehnt wie ein Spiegel
an Idylle
in mir
Zuflucht, Ruhepol
eines in Unstetigkeit
gezwungenen Geistes
Im Zentrum
einer Welt
die ein jeder sich anders wünscht
die ein jeder sich anders
zurechtdenkt
Wir sollten nur an die Form
unserer Wünsche glauben
damit wir uns wiederfinden
im Refugium eines Jeden.
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Morgen früh geht es los. Um 5:00 Uhr mit der ersten S-Bahn nach Köln, um kurz nach 10:00 Uhr bin ich in Hamburg und ca. 14:00 Uhr in Dagebüll. Um 17:00 Uhr hat mich die Fähre dann auf die Insel gebracht.
Ich starte ein Experiment: ich will die gesamte Fahrt mit dem GPS meines Tablets in Google Map tracken. Mal schauen, ob das funktioniert.
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