6. Mai 2016

Auf meiner Insel 59

Heute meine erste Fahrradtour gemacht. Einmal quer über die Insel. Zwischen Norddorf und der Amrumer Odde (die Nordspitze Amrums) ist der Teufel los. Die Graugänse haben Nachwuchs bekommen und machen einen unnachahmlichen Lärm.

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Zwischen Norddorf und der Amrumer Odde liegen Salzwiesen, die einen perfekten Raum zur Aufzucht des Nachwuchses bieten. Man sollte den Graugänsen nur nicht zu nahe kommen – die werden sofort aggressiv, wenn sie nur den Hauch von Gefahr registrieren.

Gestern Abend habe ich die sogenannte “Goldene Stunde” ausgenutzt. Ich bin mit Kamera und Stativ an den Rand des Kniepsand gelaufen und habe mein Equipment aufgebaut. Das Ergebnis war ganz OK, liefert es doch weitere Erkenntnisse zur Handhabung meiner Kamera. Hier exemplarisch zwei Bilder, die den Unterschied zwischen Automatik und manueller Einstellung verdeutlichen.

Das erste Bild habe ich ohne Stativ und mit Automatik gemacht. Man sieht, dass die Sonne nur ein unförmiger Fleck ist – die Stimmung des Sonnenuntergangs kommt ganz gut rüber.

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Solche Fotos kriegt man aber auch mit einer Kompaktkamera hin. Wendet man aber nun die Zeitautomatik an, d.h. man gibt der Kamera eine manuell eingestellte Blende vor und die Kamera berechnet die Belichtungszeit automatisch, dann entsteht so ein Bild:

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Mit einer 25er Blende (je höher die Blendenzahl, desto kleiner die Öffnung, in die das Licht fällt), ISO 100 und einer Belichtungszeit von 1/500 s lässt sich das letzte Tageslicht ganz gut ausnutzen. Natürlich ist der Vordergrund komplett dunkel. Das hätte man mit einer höheren ISO Zahl vielleicht kompensieren können – das war aber eh nicht das, was ich wollte. Eine 25er Blende ist schon sehr klein. D.h. so ein Foto ist ohne Stativ nicht möglich. Selbst bei einer kleinen Verschlusszeit entsteht schnell eine Unschärfe, die das Foto unbrauchbar macht.

Beide Fotos wurden nur nach JPG konvertiert und sind nicht bearbeitet.

Ein anderes Beispiel für die Möglichkeiten manueller Einstellungen ergibt sich bei der Nutzung der Blendenautomatik. Hier gibt man der Kamera eine Verschlusszeit vor und die Kamera stellt die Blende automatisch ein. So etwas wird genutzt, um z.B. Bewegungen von Wasser wie einen Schleier darzustellen obwohl der Hintergrund scharf abgebildet werden soll. Das geht nur mit einem Stativ. Obwohl ich bei diesem Foto kein Stativ zur Verfügung hatte, sieht man sehr deutlich, was ich meine. Die Bewegungen des Strandhafers bilden eine interessante Unschärfe. Mit Stativ wäre der Leuchtturm von Hörnum auf Sylt, den man im Hintergrund verschwommen erkennen kann, sicher schärfer abgebildet.

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Ich habe außerdem mit einem Polarisationsfilter und einem UV Filter experimentiert. Die schraubt man vorne auf das Objektiv und erhält Bilder, bei denen UV Farbverfälschungen gar nicht erst den Bildsensor erreichen. Die Kombination aus beiden Filtern erzeugt naturgetreue Farben.

Die Filterringe von Polaroid erfüllen eigentlich perfekt ihren Zweck. Zumindest was die entstehenden Farben angeht. Der UV Filter hat ein Innen- und ein Aussengewinde. D.h. ich kann zwei Ringe miteinander kombinieren. Es zeigen sich aber zwei Nachteile, die man auf dem folgenden Foto gut erkennen kann: Das Licht spiegelt sich zwischen Ringen und es sieht so aus, als seien Flecken auf dem Objektiv. Das war aber definitiv nicht der Fall. Der zweite Fehler sind die schwarzen Ecken des Fotos. Ich vermute einfach mal, dass die Filter nicht korrekt aufgesetzt waren. Oder aber es gibt hier qualitative Unterschiede und Objektivfilter anderer Hersteller haben dieses Problem nicht. Mal schauen – ich werde solche Fotos noch öfter machen. Man erkennt jedoch deutlich, wie die Farben durch die Filter aufgewertet werden. Das Blau des Himmels kommt trotz untergehenden Sonne sehr gut rüber. Diese Filter machen absolut Sinn.

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Ich hoffe, ich kann mich morgen oder Sonntagfrüh aufraffen, vor dem Sonnenaufgang am Kniepsand zu sein. Man muss bedenken, dass der Ort, an dem ich Fotos machen will gut und gerne eine Stunde Fussmarsch über den Strand voraussetzt. Beim Sonnenuntergang habe ich nämlich das Problem, dass das Wasser im Rücken ist. Eine Blendenautomatik – in diesem Fall Wasser statt Strandhafer – ist so gar nicht möglich. Beim Sonnenaufgang wäre das anders.

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Mitten auf dem Kniepsand. Nikon D5300, ein Togopod Panorama Stativ. Um mich herum im Umkreis von 2km keine Menschenseele. Nur Möwen und Austernfischer, die mir interessiert zu sehen.

Es fehlen noch die ersten Experimente mit Nachtaufnahmen. Bisher war es so, dass der Himmel nicht komplett sternenklar war. Es waren noch einige Schleierwolken am Himmel. Mal schauen, wie das heute Abend aussieht.

Weitere Fotos lade ich später noch auf flickr hoch – Link siehe oben rechts Winking smile

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