20. Oktober 2015

Justitia Werbeflyer - Tipps zu PDF/X-3

Mit Abschluss meiner Justitia-Krimireihe in wenigen Wochen werde ich zum ersten Mal einen zwölfseitigen Werbeflyer mit Leseprobe erstellen. Ich werde diesen Flyer bei einer der bekannten Online-Druckereien in Auftrag geben. Leichter gesagt, als getan … . Einfach als PDF abspeichern, so wie man es am Mac aus jeder Anwendung heraus problemlos machen kann? Das reicht nicht. Das reicht zur Darstellung an einem Bildschirm, erfüllt aber nicht unbedingt die Anforderungen an ein PDF als Druckvorstufe. Daher hier ein kleiner Erfahrungsbericht für Menschen, die ebenfalls an einer solchen Flyer-Produktion arbeiten. Man gibt ja doch einiges an Kohle für diese Flyer aus und da sollte schon alles passen. Es macht ja keinen Sinn, wenn man sehr viel Geld bei den Internetanbietern spart, aber am Ende nichts Vernünftiges rauskommt.

Druckereien, wie auch die günstigen Anbieter im Internet, erfordern einen Standard namens PDF/X-3. Das ist die Norm zur Erstellung von Druckvorstufen mit grafischen Inhalten. Man braucht also einen virtuellen Drucker, der diesen Standard beherrscht. Ich gehöre zu den Glücklichen, die vor Jahren eine veraltete, aber problemlos lauffähige Version des Acrobat und des Acrobat Distillers beim Kauf eines Scanner bekommen haben. Der Distiller ist dabei gold wert, braucht aber einiges an Hintergrundwissen, um halbwegs zu verstehen, was da genau passiert. Vor allem, wenn man kein InDesign besitzt - dort ist diese Funktion bereits integriert. Und die einfachen Desktop-Publishing Programme, am Mac wie auch am PC, können zwar was die Gestaltung des Dokumentes angeht mit InDesign mithalten - seine Berechtigung hat InDesign viel eher, vor allem auch preislich, in der Endfertigung.

Gesagt, getan - Distiller eingestellt, PDF/X-3 als Ausgabeformat angegeben und es passiert folgendes. Das hier ist ein Ausschnitt der ersten Seite meines Flyers:

JustitiaBad

Man sieht, dass der Hintergrund des Justitia Schriftzuges nicht vollständig transparent ist. In diesem Fall habe ich ein transparentes PNG über ein JPG gelegt. Am Bildschirm (ich habe das Layout mit Pages gemacht) sieht alles super aus. Hätte ich dieses PDF in Druck gegeben, wäre dieser Müll dabei womöglich rausgekommen.

In den Tiefen des Support Forums des Anbieters fand ich dann einen Hinweis, der dieses Problem gelöst hat. RGB Farbräume (zur Darstellung auf dem Bildschirm) und CYMK Farbräume (für den Druck) folgen ISO Standards. Diese werden durch verschiedene Definitionen repräsentiert, die in Druckereien nicht nur bekannt, sondern auch in allen Verfahren hinterlegt sind. Wandelt eine Druckerei ein eingereichtes PDF gar nicht um oder aber die Farbeinstellungen am heimischen Mac weichen von den Normen ab, bevor sie nach CYMK umgesetzt werden, dann kann das sehr unschön aussehen. Es macht also Sinn, den Standard mit anzugeben.

Das macht man mit diesen Einstellungen (kann bei anderen Druckerei abweichend sein):

Voila Capture 2015 10 18 07 16 18 nachm

Das Ergebnis sah dann gleich viel besser aus:

Voila Capture 2015 10 18 07 07 58 nachm

Der Flyer wird die ersten drei Kapitel aus dem ersten Teil „Die Akte Cassandra“ beinhalten. Außerdem eine Übersicht über alle fünf Teile, ein Organigramm der Sondereinheit „Justitia“, ein Kurzporträt von mir als Autor und natürlich Hinweise auf die Nutzung und den Download von eBooks.

Im Moment kämpfe ich besonders mit der Auswahl der Schriftarten. Eines der obersten Gebote beim Erstellen solcher Flyer ist die Harmonie der verwendeten Schriftarten. Weniger ist mehr - man sollte maximal zwei oder drei Schriftarten verwenden. Logischerweise harmonieren z.B. Courier und Times nicht besonders. Und Schriftarten, die für eine Überschrift taugen, können in starkem Kontrast zu dem eigentlichen Lesetext stehen. Klar ist, dass nur eine Serifen-Schriftart den Textkörper für die Leseprobe bilden kann. Das ist übrigens etwas paradox und ist nur als kulturell gewachsenes Paradigma zu erklären: während für das Auge eine Serifen-Schrift „anstrengender“ zu lesen ist und auf Bildschirmen und unter den Top 100 der Schriften die Serifenlosen-Schriften dominieren, werden gedruckte Bücher aus dem Bereich Belletristik trotzdem fast ausschließlich auf Serifen setzen. Es gibt dafür kein rationales Argument. Nur die Macht der Gewohnheit. Ich tendiere momentan zu einer Kombination aus Geneva/Georgia. Georgia ist Times New Roman sehr ähnlich.

Die letzten Kapitel des fünften Teils mit dem Titel „Die Augen von Justitia“ schreibe ich in der ersten November Woche - da bin ich wieder auf meiner Insel und werde diesen Abschluss eines doch sehr umfangreichen literarischen Projektes zelebrieren (und auch dokumentieren, logisch). Und über den weiteren Verlauf der Flyerproduktion werde ich hier ebenfalls schreiben.