Die Wahl ist ganz einfach. Es stehen ja nur zwei Konzepte zur Auswahl. Also wirklich zur Auswahl. Alles an Details drumherum ist Staffage, ist bestenfalls Nuance. Die Personen etwa, die die Konzepte verkörpern. Die Zahlen vermutlich, die sie präsentieren und die den Faktenchecks standhalten oder auch nicht.
Das eine Konzept ist das der Realisten. So ist der Mensch. So ist die Welt. Wir nehmen das hin und stimmen unser Konzept darauf ab. Der Mensch ist nicht gleich. Der Mensch ist egoistisch. Der Kuchen muss größer werden. Der lineare Impetus der Zeit ist der Fortschritt zu etwas Besserem. Bin ich Teil des Besserem, sind es andere nicht. Menschen, die das verinnerlicht haben erkennen Sie daran, dass diese ziemlich substanzlos behaupten, auch etwas Besseres zu sein. Realisten haben die logische, aber dennoch falsche Schlussfolgerung verinnerlicht, dass sich das Bessere quantifizieren lässt. Im eigenen Kontostand, einer Wachstumsrate oder im Schönrechnen von Statistiken. Unsere Zeit zeichnet sich dadurch aus, dass Materialismus und Realismus identisch zu sein scheinen.
Die entscheidende Erkenntnis: wie könnte der Idealist beurteilen, wie die Welt sein könnte, wenn er nicht schon längst wüsste, wie sie ist? Idealismus ist das was dabei rauskommt, wenn man Teil des Besseren ist … einleuchtend, oder? Realismus setzt den wahrhaftigen Idealismus voraus.
Wer es nicht glaubt, der mache sich auf die Suche nach einem Realisten, der mit seinen Idealen die Welt verändert hätte. Würde man ihn finden, so würde man ihn einen Idealisten nennen.
Das macht die Wahl nicht einfacher. Aber ... Idealisten gehen auf jeden Fall wählen.